Geschaut: „The Woman in Cabin 10“ (2025)

Die Journalistin Lo (Keira Knightley) wird dazu eingeladen, im Rahmen einer Spendengala an einer mehrtägigen Reise auf einer Luxusjacht teilzunehmen. Gleich in der ersten Nacht wird sie von einem lauten Streit geweckt und muss mitansehen, wie die Frau von nebenan über Bord geht. Dummerweise will ihr niemand glauben, da besagte Kabine Nummer 10 nie belegt war, und sowohl die Gäste als auch das Personal vollzählig an Bord sind …

Ein mysteriöser Mord. Ein begrenzter Raum. Jede Menge Verdächtige. Und eine Journalistin auf der Suche nach der Wahrheit. Daraus hätte man einen verdammt spannenden Paranoia-Whodunit-Thriller machen können. Bedauerlicherweise macht der Film so ziemlich alles falsch, was in diesem Genre falsch gemacht werden kann. Das Ziel sollte sein, diverse Fährten auszulegen, den Zuschauer ein wenig an der Nase herumzuführen und dann eine clevere Auflösung zu bieten. Dummerweise war meine erste (wenig originelle) Vermutung, wer hinter der Tat stecken und was seine Motivation sein könnte, direkt die richtige. Nicht zuletzt, da nicht mal versucht wird, ein paar Alternativen aufzubauen. Als wäre diese Vorhersehbarkeit nicht schon enttäuschend genug, wird die Auflösung im Film dann auch noch viel zu früh verraten. Und in den letzen 30 Minuten wird das Geschehen in „The Woman in Cabin 10“ dann so unglaubwürdig und, es tut mir leid, dumm, dass es mir schon beinahe körperlich weh tat.

Positiv in Erinnerung bleiben werden mir im Grunde nur die schicke Kulisse, eine wie immer toll spielende Keira Knightley und die Tatsache, dass der Film mit einer Nettolaufzeit von unter 90 Minuten erfreulich schnell vorbei war. Ob letzteres als Kompliment zu werten ist, darf jeder selbst beurteilen.

Meine Wertung: 4/10

Wieso ich derzeit keine Porträts fotografiere

Neulich fragte mich eine Kollegin, ob ich die Fotografie an den Nagel gehängt hätte. Das habe ich nicht. Allerdings fotografiere ich momentan eher „nur“ noch für mich. Und keine Porträts. Was durchaus schade ist, da mir die Porträtfotografie wirklich fehlt. Da stellt sich natürlich die Frage: Wenn mir die Porträtfotografie fehlt, wieso fotografiere ich dann keine Porträts mehr? Nun, lasst mich hierzu drei (verkürzte) Beispiele aus der Praxis zum Besten geben:

Beispiel 1

Ich: „Hey! Hast du Lust, mal wieder zusammen Fotos zu machen?“
Model: „Klar, gerne!“
Ich: „Super. Wann hast du denn mal Zeit?“

Grillen zirpen. Heu weht über die Straße. Ein Bär kackt in den Wald.

Beispiel 2

Model: „Hey! Ich hätte mal wieder Lust auf neue Fotos!“
Ich: „Dann sollten wir mal wieder ein Shooting machen!“
Model: „Ja, das sollten wir auf jeden Fall!“
Ich: „Wie wäre es denn nächstes Wochenende?“

Grillen zirpen. Heu weht über die Straße. Ein Bär kackt in den Wald.

Beispiel 3

Ich: „Hey! Hast du Lust, mal wieder zusammen Fotos zu machen?“
Model: „Klar, gerne!“
Ich: „Super. Wann hast du denn mal Zeit?“
Model: „Samstag in drei Wochen? 14 Uhr?“
Ich: „Klingt gut. Ich freu mich!“
Model: „Ich freu mich auch!“
Ich (drei Tage vorher): „Steht unser Shooting noch?“
Model (eine Stunde vorher): „Sorry, hab deine Nachricht eben erst gelesen. Mir ist etwas dazwischengekommen. Ich muss leider absagen.“

So läuft es seit Monaten Jahren in neun von zehn Fällen. Ich habe keine Ahnung, wann genau es angefangen hat. Oder warum. Aber es macht mich traurig. Und es nervt. So sehr, dass ich vor einiger Zeit beschlossen habe, mir dieses Verhalten vorerst nicht mehr anzutun.

Und versteht mich bitte nicht falsch: Auch ich habe schon mal ein Shooting absagen müssen. Oder vergessen, auf eine Nachricht zu antworten. So was kommt vor. Und ich bin der Letzte, der dafür kein Verständnis hat. Es sollte aber die Ausnahme sein. Nicht die Regel.

Schnappschuss: Ausblick

Seit ein paar Tagen sitze ich in einem neuen Büro. Und während ich da so sitze und hoch konzentriert aus dem Fenster schaue, denke ich mir „Joa, das könnte glatt ein schönes Schwarz-Weiß-Foto werden.“. Gedacht, getan. Wie gut, dass ich stets meine Kamera dabei habe.

Neuer Trailer: „Anaconda“ (2025)

Paul Rudd, Jack Black, Thandiwe Newton und Steve Zahn als Jugendfreunde, die ein Remake von „Anaconda“ drehen wollen – und plötzlich von einer echten Riesenschlange gejagt werden. Klingt blöd? Isses irgendwie auch. Und passt damit perfekt zum Original, das hauptsächlich durch seine unfreiwillige Komik punktet. Ich bin echt gespannt auf diesen Film. Der Trailer sieht schon mal nach ’ner Menge Spaß aus!

In eigener Sache: Galerie-Zugänge funktionieren wieder

Eine kurze Info für alle, die schon mal vor meiner Kamera standen: Ich wurde von einem meiner Models darauf angesprochen, dass die Galerien momentan nicht erreichbar seien. Und tatsächlich: Da hatte sich doch glatt ein Fehler in die Web-Weiterleitung eingeschlichen. Hatte. Vergangenheit. Der Fehler ist nämlich bereits korrigiert. Die Galerien können also wieder aufgerufen werden – sowohl unter der alten als auch unter der neuen URL.

Neu im Filmregal: August 2025

Der nächste Monat ist so gut wie vorbei, da wird’s Zeit für eine Sammlungsaktualisierung. Neu hinzukommen sind:

Ultra HD Blu-ray

Abigail (Mediabook, 2x)
Final Destination: Bloodlines (Steelbook, 2x)
Maniac Cop (Mediabook)
Maniac Cop 2 (Mediabook)
The Beekeeper (Steelbook)

Blu-ray

Bloody Marie – Eine Frau mit Biß (Mediabook)
Der tödliche Freund (Mediabook)
Fugitive Mind
Sharknado – Extended & Remastered

Und das war’s auch schon. Insgesamt eine recht überschaubare Ausbeute – mein Kontostand sagt leise Danke. Wobei, tut er nicht, denn es sind auch zahlreiche Filme als VoD hinzugekommen. Aber um die geht es hier ja nicht. Zum Glück …

Kurz kommentiert: „Carrie“ (2002)

Wusstet ihr, dass 2002 eine TV-Adaption von „Carrie“ gedreht wurde, welche als Beginn einer Serie gedacht war, die dann aber nie realisiert wurde? Ich auch nicht. Bis ich am Wochenende mal wieder die drei bekannten „Carrie“-Filme geschaut habe und bei der späteren Recherche völlig unvermittelt über die TV-Version gestolpert bin. Also habe ich diese eben fix nachgeholt – und was soll ich sagen: Die TV-Produktion hätte die bislang beste Verfilmung werden können. Hauptdarstellerin Angela Bettis ist phänomenal gut und ja, meiner Meinung nach die bislang beste Carrie White. Die Figuren bekommen mehr Raum zur Entfaltung, was der Geschichte spürbar guttut. Und ganz generell hält sich diese Verfilmung deutlich stärker an die Romanvorlage – abgesehen von den letzten Minuten, die mit Blick auf die geplante Serie unvermeidlich waren.

Also alles gut? Leider nicht, denn die weiteren Darsteller sind nur okay bis komplett fehlbesetzt. Einige der Nebenfiguren scheinen zudem dem typischen 90er-Teenie-Komödienkosmos entsprungen zu sein. Und der eher billige Look sowie die teils katastrophalen Effekte, die selbst für TV-Verhältnisse der damaligen Zeit eine Frechheit sind, machen auch so einiges kaputt.

Dennoch ist der 2002er „Carrie“ eine überraschend sehenswerte Verfilmung des bekannten Stephen-King-Romans. Hätte ich ehrlich nicht gedacht.

Meine Wertung: 6/10

Sven Kietzke
Sven Kietzke
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Chroniken eines fotografierenden Filmnerds

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