Gestern musste ich mit Erschrecken feststellen, dass ich hier seit nunmehr über einen Monat keinen neuen Beitrag veröffentlicht habe. Und das, obwohl noch diverse Shootings auf meiner Festplatte liegen und auf ihre Veröffentlichung warten. Was soll ich zu meiner Verteidigung sagen, außer: Es waren stressige Wochen. In Zukunft sollte es bei mir aber wieder ruhiger werden. Und damit hier auch wieder öfter etwas passieren.

Los geht’s heute mit den im Juli entstandenen Fotos von Antonia. Und dieses Shooting erinnert mich an ein Thema, das ich hier schon länger mal ansprechen wollte. Mit Antonia habe ich im Vorfeld nämlich etwas getan, was ich sonst nie tue: einen TfP-Vertrag abgeschlossen.

Ich weiß, dass viele Fotografen (und auch Modelle) bei freien Arbeiten auf einen TfP-Vertrag bestehen. Ganz ehrlich: Ich habe darauf keine Lust. Wenn ich mit jemandem auf TfP-Basis zusammenarbeite, dann mache ich das ausschließlich, weil ich in dieser Person etwas Interessantes sehe und Lust habe, diesen Menschen kennenzulernen und zu fotografieren. Und nicht zuletzt, weil mir diese Person in irgendeiner Art und Weise sympathisch ist und ich glaube, dass wir auf einer Wellenlänge liegen könnten. Mit solchen Personen förmliche Verträge abzuschließen, fühlt sich für mich irgendwie … falsch an. Und mit Menschen, bei denen ich kein gutes Gefühl habe, mache ich erst gar keine freien Arbeiten.

Vielleicht bin ich diesbezüglich zu naiv, aber was kann denn schlimmstenfalls passieren? Dass ich mich in der Person täusche und mir das Modell im Nachhinein untersagt, die Fotos zu veröffentlichen? Ist mir ehrlich gesagt egal, denn selbst mit Vertrag würde ich die Fotos in solch einem Fall nicht zeigen bzw. wieder löschen. Für lange Diskussionen ist mir meine Zeit viel zu schade. Die Situation wird dann einfach unter der Rubrik Lebenserfahrung abgelegt, das Modell auf die Schwarze Liste gesetzt und gut ist. Zumal ich mich eh frage, wie viel so ein TfP-Vertrag im Zweifel wert ist, sollte solch eine Sache tatsächlich vor Gericht enden.

Der einzige Grund, der mich doch noch umstimmen könnte, ist das Finanzamt. Schließlich habe ich mit einem TfP-Vertrag einen schriftlichen Beweis dafür, dass ich für das Shooting nicht bezahlt wurde. Das kann ich mir bei einer Steuerprüfung tatsächlich praktisch vorstellen. Aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es so weit ist (auch wenn mich das ggf. Lehrgeld kosten wird). Bis dahin ist mir der unkomplizierte Umgang mit meinen Modellen wichtiger.

Und falls ihr euch jetzt (völlig zu recht) fragt, wieso ich mit Antonia dennoch einen TfP-Vertrag abgeschlossen habe: Die liebe Antonia ist minderjährig – und da wollte ich dann zumindest sichergehen, dass auch ihre Mutter mit dem Shooting einverstanden ist. 😉

So, genug gelabert: viel Spaß mit den Fotos!

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