Ich denke zu wenig. Und bevor meine Ex-Frau und die Menschen, die mich gut genug kennen, in schallendes Gelächter ausbrechen und vehement widersprechen, schränke ich es lieber direkt ein wenig ein: Bezogen auf die Fotografie denke ich zu wenig.

Ich denke zu wenig darüber nach, was für Fotos bei einem Shooting entstehen sollen. Klar, eine grobe Richtung habe ich im Kopf (inzwischen scheine ich tatsächlich so etwas wie einen Stil entwickelt zu haben), aber von einem echten Plan kann hierbei keine Rede sein. Stattdessen lasse ich den Tag lieber auf mich zukommen und mich überraschen, was für Fotos je nach Person, Situation und Stimmung entstehen.

Ich denke zu wenig darüber nach, welche Technik am besten geeignet sein könnte. Ja, ich bin ein Technik-Nerd und ja, ich habe diverse Kameras und Objektive, aber wenn’s um Porträts geht, entstehen 90 % meiner Fotos mit einem meiner beiden 50-mm-Objektive. Was soll ich sagen? Ich liebe diese „langweilige“ Brennweite einfach.

Ich denke zu wenig darüber nach, ob meine Fotos gut ankommen werden. Zugegeben, das Model sollte am Ende des Tages schon zufrieden sein, aber wer zu mir kommt, weiß inzwischen auch, wie meine Fotos grob aussehen. Also fotografiere und zeige ich einfach die Bilder, die ich machen möchte und die mir selbst gefallen – und freue mich dann umso mehr, wenn diese auch bei anderen gut ankommen.

Ich denke zu wenig darüber nach, wie ich meine Social-Media-Aktivitäten optimieren könnte. Ja ja, ich weiß: Ich veröffentliche bei Instagram jeden Tag ein Foto. Dies mache ich aber nicht, weil ich das Gefühl habe, es tun zu müssen, sondern weil es mir Spaß macht und inzwischen zu einem festen Ritual für mich geworden ist. Ich achte nicht auf die optimale Uhrzeit, folge nur den Personen, die mich auch wirklich interessieren, like und kommentiere nur das, was mir gefällt und ’ne Story gibt’s auch nur dann, wenn ich gerade Lust darauf habe.

Wie gesagt: Ich denke zu wenig. Vielleicht bleibe ich dadurch hinter meinen Möglichkeiten zurück. Aber vielleicht sorgt auch gerade das dafür, dass ich zur Fotografie ein recht entspanntes Verhältnis habe und mich nicht ständigem Druck ausgesetzt fühle. Und vielleicht wirkt sich das wiede­r­um auf die Fotos und meinen Umgang mit den Models aus. Wer weiß das schon …

So, genug geschwafelt – kommen wir zu Jana. Die liebe Jana hatte ich auf dem Schirm, seit ich Dezember 2017 eine Präsentation des 1. Latin Team Kiel fotografieren durfte. Da wir beide etwas schüchtern sind, sollten dann noch mal knapp zwei Jahre vergehen, bis wir endlich zueinander fanden. Aber wie heißt es so schön: Geduld ist eine Tugend. Gut Ding will Weile haben. Lieber spät als nie. Was zusammen gehört, kommt auch zusammen. Wenn die Zeit gekommen ist … na gut, ich hör‘ ja schon auf.

Viel Spaß mit den Fotos von Jana!

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